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Steuern & Wirtschaftsprüfung
Steuerhinterziehung in Frankreich:
2024 wurden 16,7 Mrd. Euro nachgefordert!
Mai 2025, Cabinet Baeumlin
In Frankreich hat Steuerhinterziehung weitreichende Konsequenzen! 16,7 Mrd. Euro hat der französische Staat im vergangenen Jahr im Rahmen von Steuerprüfungen von Privatpersonen und Unternehmen nachgefordert (2023: 15,2 Mrd. Euro). Dieser Betrag ist innerhalb eines Jahres somit um fast 10 % gestiegen (+1,5 Mrd. Euro).
Die französische Regierung hat eine Zwischenbilanz für das Jahr 2024 ihres 2023 gestarteten Plans zur Bekämpfung von Steuer-, Zoll- und Sozialversicherungsbetrug vorgelegt.
Im Bereich der Steuerhinterziehung hat der französische Staat im vergangenen Jahr 16,7 Mrd. Euro (Steuern und Bußgelder) von Privatpersonen und Unternehmen im Rahmen von Steuerprüfungen nachgefordert (2023: 15,2 Mrd. Euro), was einem Anstieg von fast 10 % (+1,5 Mrd. Euro) innerhalb eines Jahres entspricht.
Im Detail: Die Nachforderungen im Rahmen von Außenprüfungen, d.h. Steuerprüfungen vor Ort, sind um mehr als 12 % auf 9,3 Mrd. Euro gestiegen. Besonders ausgeprägt war der Anstieg bei den Registrierungsgebühren (+45,9 %), der Körperschaftsteuer (+32,8 %) und der Mehrwertsteuer (+15 %). Die Nachforderungen im Rahmen von den in den Finanzämtern durchgeführten Belegprüfungen stiegen um 6,9 % auf 7,4 Mrd. Euro. Auch hier waren die größten Zuwächse bei der Körperschaftsteuer (+23,4 %), der Mehrwertsteuer (+21,6 %) und den Registrierungsgebühren (+16,8 %) zu verzeichnen.
Der Betrag, der 2024 tatsächlich eingezogen wurde, beläuft sich auf 11,4 Mrd. Euro, d.h. 850 Mio. Euro mehr als im Jahr 2023, wobei nach Angaben der französischen Regierung ein deutlicher Anstieg bei den Erbschaftsteuererklärungen und der Körperschaftsteuer zu verzeichnen war.
Modernisierung der Steuerprüfung in Frankreich
Diese Ergebnisse sind auf die weitere Modernisierung der Steuerprüfung durch den gezielten Einsatz von künstlicher Intelligenz zurückzuführen. In diesem Rahmen wurden im Jahr 2024 2,5 Mrd. Euro eingetrieben (+400 Mio. Euro im Vergleich zum Vorjahr). Nicht zu vergessen ist die kontinuierliche Entwicklung der Unterstützung für gutgläubige Steuerzahler, die insbesondere dazu geführt hat, dass mehr als 52 % der Prüfungen durch die Begleichung der Steuerschuld während der Prüfung abgeschlossen werden konnten.
Hinweis: Die französische Regierung stockt das Personal zur Bekämpfung von Steuerhinterziehung weiter auf. Bis 2025 sollen 147 neue Stellen geschaffen werden, zusätzlich zu den 780 neuen Stellen, die in den letzten drei Jahren geschaffen wurden.
Schließlich beabsichtigt die französische Regierung, die Umsetzung verschiedener Maßnahmen zur Bekämpfung von Steuerhinterziehung fortzusetzen, darunter die vollständige Nutzung der Informationen aus der elektronischen Rechnungsstellung bis 2027, auf die ab 2025 vorbereitet werden soll. Darüber hinaus wird eine Evaluierung des Körperschaftsteuerbetrugs in Frankreich durchgeführt, um eine optimale Zuweisung der Kontrollmittel zu ermöglichen.
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